„Neugestaltung der Stadtmitte“ Gedern
Stadtmitte wagen
Gederns Gestalt ist speziell. Die umgebende Landschaft topographisch bewegt und malerisch, die Ortschaft gerahmt von Landwirtschaft, Wiesen und Natur. Stattliche Gebäude, Herrschaftliche Bauten und kleinstädtische Idylle prägen die Struktur der Stadt Gedern. Mit dem Entfall des Bankgebäudes und dem Entschluss zur Neuregelung der Verkehrssituation bietet sich die Möglichkeit, den Stadtkern konsequent auf die Bedürfnisse der Bewohner und Besucher auszurichten. Das Quartier um das Alte Rathaus, Altes Postamt und der Evangelischen Kirche wird dabei als neuer offener Stadtkern ausgebildet. Der öffentliche Platz als Zentrum schafft einen Ort des öffentlichen Lebens, attraktive Gehwege Raum wo man tägliche Geschäfte erledigen kann, Nachbarn und Bekannte trifft, redet und im Ort lebt!
Der Entwurf hat sich diese Version zum Ziel gesetzt. Mit einem robusten und dauerhaften Freiraumgerüst wird eine Struktur geschaffen, welche die Räume gesamtheitlich fasst und gestaltet. Es gilt, die vorhandenen architektonischen Blickfänge des Ortes zu schärfen und auch zukünftig die Atmosphäre des Ortes zu bestimmen
Unser Entwurf nimmt die Linearität der Lauterbacher Strasse, als eine wesentliche Achse des Freiraumes des Ortkernes, auf und entwickelt aus der Struktur einen übergreifenden Gestaltungsansatz für die Stadtmitte. Der heutige Strassenraum der wird als linearer Gesamtraum neugestaltet, in dessen Vordergrund die Aufenthalts- und Lebensqualitäten stehen und welcher die angrenzenden Attraktionen aktiv einbindet.
Das Strassenband durchläuft den Ort, in einem gestaffelten System, aus ablesbaren Abschnitten. Wie eine Klammer fassen dabei die seitlichen Pflasterungen das Strassenband und binden den öffentlichen Raum an den Gebäuden an. Der neugeschaffene Stadtplatz definiert den städtischen Mittelpunkt. Zwischen den markanten Bauwerken der Alten Post und Rathaus, sowie der Evangelischen Kirche eingespannt liegt das Platzinlay als bewusste Geste im Freiraum. Umflossen vom durchgehenden Pflaster der Gassen und der Lauterbacher Strasse schafft der markante Plattenbelag die zentrale Adresse der Stadt. Pflanzzonen im Platzinlay verweben sich mit dem Postamtgarten. Attraktive Bepflanzung, lockere, variierende Baumstellungen und breite Sitzkanten bilden sowohl intimere Rückzugsbereich auf dem Platz aus als auch eine promiente Sitzsituation zum geniessen des Platzes. Das Fontänenfeld in der Platzmitte bespielt diesen und schafft eine angenehme Platzatmosphäre zum Verweilen und Spielen. Mit der ebenerdigen Ausbildung bleibt der Platz flexibel Nutzbar und offen für Veranstaltungen. Der Stadtplatz dient als Systemgeber für die beiden weiteren prägnanten Freiräume im Ortskern – den Kirchplatz und den neuen Backhausplatz – jeweils mit auf den Ort abgestimmten Highlights.
Das Bauwerk der Kirche wird von den einengenden Strassen und Mauern befreit und mit einem umspannenden Kirchplatz versehen, welcher die Kirche wieder wirken lässt. Grosszügige Pflanzzonen lassen die prägnanten Grossbäume besonders wirken, lockere Solitärbäume Rahmen den Kirchplatz.
Das Backhaus stand Jahrzehnte am Rand der Strasse. Durch Rückbau der Bebauung und einem neuen Platzgebäude am Nordrand wird eine kleine Stadtoase geschaffen der Backhausplatz. In dessen Mitte der Forellenbrunnen Atmosphäre spendet und die offene Tafel als Gemeinschaftssymbol in Verbindung mit dem Backhaus besondere Treffen und Fest erlaubt!