Sport- und Kulturzentrum Sandhausen, Zusammenarebeit mit Atelier30 Architekten
Sport- und Kulturzentrum Sandhausen
Die bestehende Turn- und Festhalle Sandhausen zeigt sich als eine städtebauliche Gebäudestruktur, welche sich durch verschiedene An- und Umbauten seit Ihrer Erbauung im Jahr 1958 stark verändert hat. Hierdurch wurde zwar der Bedarf an zusätzlichen Räumen gedeckt, jedoch wurde die Ablesbarkeit einer klaren, identitätsstiftenden Architektur für diesen zentralen Ort in der Stadt geschwächt. Hieraus stellte sich uns die Fragestellung mit welcher Antwort man dem Bestand begegnet, um so viele Interventionen des Bestandes wie nötig und so wenige wie möglich auszubilden, damit hier ein neues Sport- und Kulturzentrum im Ortskern Sandhausen entsteht, was städtebaulich, gestalterisch und funktional eine Antwort auf die Aufgabenstellung leisten kann und zukünftig eine Haltung bezieht, welche das fragmentarische des Bestandes in eine städtebauliche prägende Architektur transformiert. Im Ergebnis dieses Prozesses sind es folgende Komponenten, welche die neuen städtebaulichen und freiräumlichen Qualitäten das neue Sport- und Kulturzentrum prägen und einen Mehrwert bilden:
Im nördlichen Bereich erhält der Festplatz eine klare Fassung der Platzkante durch die Aufstockung der neuen Nutzungen. Durch den großzügigen Haupteingangsbereich wird hier eine klare und einladende Adresse hin zum Platz geschaffen.
Durch den Rückbau des westlich gelegenen Restaurantbereiches mit seinen Nebenräumen erhält der Baukörper eine in sich geschlossene Form, welche im Vergleich zum Bestand nicht mehr additiv wirkt, sondern zu einer architektonischen Einheit wird.
Durch die Disposition des westlichen Gebäudeteils entsteht an dieser Stelle ein Mehrwert durch einen vielfältig nutzbaren grünen Vorplatz zum Eingang in den Multifunktionsaal, bzw. zu den Mehrzweckräumen. Dieser zweite Eingang erscheint vor allem bei Mehrfachnutzungen des Gebäudes sinnvoll. Hin zum neu entstehenden grünen Platzbereich staffelt sich das Gebäude ab schafft durch die durch Vereine nutzbare Dachterrasse in diesem Bereich eine einladende Geste und proportioniert das Gebäudevolumen.
Im westlichen Bereich wird durch die Lage des Multifunktionsaals mit einer pergolaartige Verbindung zum bestehenden Stuhllager der Festhalle eine besondere Raum in Form eines sich hin zum Grün öffnenden Patios angeboten. Für die Nutzung der Festhalle und des Multifunktionssaales ergibt sich hier ein spannender und vielfältig bespielbarer Außenraumbereich. Dieser Patio schließt gleichzeitig geschickt das Volumen des neuen Sport- und Kulturzentrums zu einer in sich homogenen Architektur, welche das Gebäude gestalterische als Einheit wirken lässt.
Durch die Interventionen wird der Bestand in einer selbstverständlichen Art und Weise transformiert, wodurch die gestalterische Einheit nicht nur aus der Fußgängerperspektive wahrgenommen wird. Auch die neu entstehende grüne Dachlandschaft mit Ihren Rücksprüngen und Einschnitten vermittelt diesen Eindruck als 5-te Fassade für den Betrachter im gegenüberliegenden Rathaus.
Freiraum und Festplatzgestaltung Das unmittelbare Umfeld des Sport- und Kulturzentrum Sandhausen ist gekennzeichnet durch versiegelte Nutzflächen, offenen Raumkanten sowie unscheinbare Grünflächen. Mit der Neugestaltung des Zentrums wird eine neue starke Adresse im Stadtbild iniitiert, dessen Strahlkraft mit einer kraftvollen Freianlagengestaltung weiter gestärkt wird. Ziel der Freiraumgestaltung ist es mit einem übergreifenden Gestaltungskonzept das Quartier aus Rathaus, Sport- und Kulturzentrum und Festplatz zu einem starken, zusammenhängenden Objekt zu fassen. Mit einer klaren Flächenzonierung und Raumausbildung werden dabei die Teilräume hervorgehoben und die Raumkanten gestärkt. Das Konzept gestaltet den Festplatz als zentrale horizontale Achse des Quartiers. Mit einer durchgängigen, hochbelastbaren, gestalteten Asphaltoberfläche wird er zum multifunktionalen Freiraum. Die offene nördliche Kante erhält mit dem Platanenhain über der grünen Marktund Überlaufparkplatzfläche einen räumlichen Abschluss. Das allseits präsente Rathaus dockt auf einem Platzrahmen aus grossformatigen Betonplatten an den Festplatz an. Seine Eingänge und Zufahrten werden attraktiver, sichtbarer und erreichbar gemacht. Das Sport und Kulturzentrum bildet mit seiner starken Rampen / Treppengeste den baulichen Schwerpunkt des südlichen Quartiers. Es öffnet sich mit der Treppe als einladende Geste zum Festplatz und bindet nahtlos an die seitlichen Strassenzüge an. Mit der Klärung der räumlichen Kubatur des Gebäudes erhält dessen Westeingang eine deutliche Attraktivitätssteigerung. Der Kulturgarten bespielt die Fläche als Grünes Entre zum Zentrum. Seine geschwungene Pflanzinseln mit hoher ökologischer Vielfalt und den Sitzbänken werden überstanden aus locker gesetzten blühenden Obstbäumen. Die Gartenanlage bildet dabei ein Gegenpol zum offenen Platzraum und einen Raum mit hoher Intimität und Geborgenheit als Eingangszone aus. Die Wildblumenwiese mit Obstbäumen fasst das Zentrum an der südlichen Kante. Einen besonderen Freiraum bildet der Patio des Zentrums aus. Dezent gefasst mit einem leichten Dach des Umganges wird ein offener und doch geschützter Hofraum geschaffen. Eine ebene Kiesfläche bildet das Tableau für Veranstaltungen und Feste. Locker verteilte Pflanzinseln aus Gräsern und Solitärsträuchern strukturieren die Fläche und verleihen ihr Leichtigkeit und Abwechselung.