„Großemarkt Saarlouis“
Platzraum Evolution
Der Grosse Markt in Saarlouis, stellt ein bundesweit besonderes Ensemble im Herzen Saarlouis da. Die städtebauliche Grundstruktur, des ehemaligen Exerzierplatzes, ist an Bebauung und Freiraum weiterhin klar ablesbar. Seine quadratische Form und seine ungewöhnlichen Abmessungen, geben ihm eine besondere Stellung im Stadtgefüge. Unterstützt wird diese Wirkung auch durch die bestehenden Platanenreihen. Die damalige Intention des Baumringes um den Exerzierplatz, mit geschnitten Platanen und einer Wassergebundenen Wegedecke, erinnert noch heute an französische Städte und Lebensweisen.
Unser Gestaltungsansatz für den Grossen Markt in Saarlouis sieht eine gefühlvolle evolutionäre Gestaltung des Platzes vor. Es gilt den Platz weiterzuentwickeln, zu einem Raum mit vielfältigen menschlichen Nutzungen, mit hoher Funktionalität für Veranstaltungen und Events, sowie einer Anpassung an die Stadtklimaanforderungen der Zukunft. Dabei wird das Ziel gesetzt, einen städtischen Platzraum zugunsten von Bewohnern und Besuchern zu schaffen, welcher den Lebensraum Stadt aufwertet und auf die veränderten Bedürfnisse der Menschen und den klimapolitischen Anforderungen reagiert.
Eingebettet in den umlaufenden Stadtraum, mit seinem durchgängigen ruhigen Stadtboden, platziert sich der Grosse Markt als ein wichtiger städtischer Freiraum im Stadtraum. Der historisch prägende Baumring wird mit einer zusätzlichen Platanenreihe ergänzt, welche die Fassung des Marktplatzes stärkt und eine grosszügige Promenade um den offenen Platz schafft. Sie fasst den Platz und definiert den Raum nach innen wie aussen. Der aktuelle löchrige Bestand wird dabei wieder in sich ergänzt und auf drei Reihen um die gesamte Fläche herum erweitert und schafft eine wohltuende optische Ruhe. Den grünen Promenadenring überragen und rahmen die Hauser, über allem thront der Himmel. Zwei Querungslinien unterbrechen den Promenadenring. Es entsteht eine optische Achse zwischen Kirche und Kommandantur, sowie die wichtige Verbindungslinie der zentralen Stadtachse Deutsche- und Französische Strasse, welche den Platz kraftvoll quert und zum Überqueren einlädt.
Mit der klaren Formensprache der Promenade kann sich der innere Markplatz zu einem vielfältigen Stadtraum weiterentwickeln. Entlang der scharfen Baumbänder der Promenade, bilden Solitärbäume neue offene Zonen aus, welche zusätzliche differenzierte Nutzungen im Platz ermöglichen. Zwischen den sich auflösenden Raster der Solitäre liegen dezidierte Schwerpunktsetzungen des inneren Platzes. Während die Nordseite mit der Brunnenanlage und der Spielzone eine freie Bespielung und Erlebbarkeit offeriert, schaffen offene Pavillonbauten im Süden neue Räume für die bereits heute existierenden Gastronomischen Nutzungen als auch neue Veranstaltungsflächen, sowie Infrastruktur für Tourismus und Erholung. Dabei wird bewusst die bereits etablierte Nutzung aufgenommen und weiterentwickelt, bzw. neu inszeniert mit dem Ziel die Stärken des Stadtraumes zu optimieren. Auch mit den spielerisch eingewobenen Elementen des inneren Platzes, bleibt die Weite und Offenheit des Grossen Marktes ein erlebbares Highlight, welches aus der Symbiose des Promenadenringes und der Solitäre seine Kraft und Frische schöpft.