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Vorplatz „Haus der Kultur(en)“ und Luchtenberg-Richartz-Park

05 / 2024 | News, Wettbewerb

Netz-Band-Platz

Mit der Schaffung des Haus der Kultur(en), angrenzend zum Rathaus der Stadt, sowie der Neugestaltung der Montanusstrasse und der Aufwertung der Hauptstrasse mit ihren Plätzen, erhält der Freiraum um das Haus der Kultur(en) eine deutlich erhöhte Beachtung. Der bisher abseits liegende Park wird zu einem lebendigen Baustein der Stadtstruktur, welcher neue Funktionen und Qualitäten den Bürgern und Besuchern anbieten kann. Darüberhinaus bildet er einen Trittstein in der Verbindung Montanusstrasse – Stadtmitte.
Der Entwurf nutzt dabei das belebende Element des Haus der Kultur(en) um eine gesamtheitliche Gestaltung für Park und Platz zu schaffen. Hierbei werden die klassischen Parkfunktionen gestärkt und neue Nutzungen aus der Gebäudenutzung in den Freiraum integriert. Mit einer übergreifenden Parkgestaltung, bindet der Entwurf Vorplatz und Gebäude ein und erweitert den Freiraum für neue, zeitgenössische Nutzungen.
Bereits heute besitzt der Luchtenberg-Richartz-Park eine vielschichtige Baumkulisse und interessante Topgraphie. Der Entwurf entwickelt den Bestand konsequent fort und überformt die behutsam die Parkstruktur. Das geschwungene Wegenetz durchzieht den Park und bietet vielfältige Wege und Sichtbeziehungen an. Dabei wird die Hauptwegeverbindung, zwischen Höhe- und Montanusstrasse, nur subtil in der Breite hervorgehoben und die umlaufende Loops als ergänzendes Wegenetz entwickelt. Eingelegte Parkinseln werden schwungvoll gefasst und angrenzende Nutzungen offen und attraktiv angebunden. Ausgehend von Lage und Potential, sowie bestehenden Baumstrukturen werden die Parkinseln mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Vegetation entwickelt. Der Spielbereich wird als gefasster, offener Parkbereich in den Mittelpunkt der Parkanlage gerückt. Seine angrenzenden Freifläche als bespielbare Rasenlandschaft gestaltet, und das „Spielende“ über die Spielplatzzone hinaus erweitert. Die historische Luchtenberg Villa liegt wie ein Juwel im Park. Das Ursprungsbauwerk des Gartens wird als solches eng in den Park eingewoben. Ein Ring aus intensiver Pflanzung umrahmt das Bauwerk, die historischen Zugänge wieder in Einklang mit der historischen Struktur gebracht. Die Topographie des Parkes ist bewegt und bildet vielfältige Situationen aus. Wegeführungen werden adaptiert um barrierefreie Verbindungen , insbesondere vom Vorplatz zum unteren Gebäudezugang, anzubieten. Sitzbänder ziehen sich durch den Park und bieten unterschiedliche Sitz- und Verweilsituationen aus. Mit dem Freilichttheater wird die nordwestliche Senke zu einer offenen Veranstaltungsarena, für kleine Aufführungen und Events umgestaltet.
Während sich der Park als organische Struktur offenbart, greift das direkte Umfeld des Haus der Kultur(en) dessen Formensprache auf. Ein offener Vorplatz orientiert sich an der Geste der Fassade und lädt zum Betreten des Hauses ein. Der offene Platz bietet Raum zum Treffen und für Veranstaltungen der Einrichtung. Pflanzinseln strukturieren die Fläche und schaffen die gestalterische Verknüpfung zwischen Park und Platz zu einem ganzheitlichen Objekt. Die bestehenden Bäume, Neupflanzungen und Unterpflanzungstextur geben dem Eingang zum Gebäude eine wohltuende sanfte Stimmung und sprechen eine einladende Geste zum angrenzenden Strassenraum aus. Sitzstufen an der östlichen Umfahrt bieten eine kleine Tribünensituation zum verweilen und beobachten an und überwinden den massiven Höhensprung des Gebäudezuganges zum Rathaus.
Die bestehende Baumallee am Haus der Kultur(en) bildet eine besondere Schnittstelle zwischen Park und Bauwerk aus. Mit dem linearen Kulturband wird die prominente Lage und Funktion des Gebäudes, sowie der einzigartigen Baumkulisse hervorgehoben. Das Band nimmt die bestehenden Höhenstruktur auf und schafft eine terrassierte Freiraumstruktur. Diese bietet einen einzigartigen Raum um Nutzungen aus dem Gebäude in den Freiraum zu verorten, als auch Parkbesuchern eine attraktive Verweilsituation anzubieten. Freie Pflanzbänder nehmen die Parkgestaltung auf und strukturieren die Terrassen und schmiegen sich an die Fassade. Die bewegte Pflanzlinie spielt mit den Terrassenzonen und bietet offene und zurückgezogene Bereiche an. Ihre lockere Bestuhlung ergänzt die Situation zu einer lebendigen Freiraumstation im Park.